Obwohl der Motor unter der Vorderhaube sitzt, befindet sich das Kraftzentrum des Aston eindeutig hinten. Der Dreh- und Angelpunkt, der Kern der schnellen Fortbewegung. Schnelle Fortbewegung. In ihr steckt nicht der Tempo-Stachel. Auch nicht der Reiz, eine Sektion in minimaler Zeit zu bewältigen oder eine Kurve mit maximaler Querbeschleunigung. Nein, im Vantage fehlt dem Schnellfahren das Getriebene. Das hat etwas Entspannendes.
500 und mehr PS können ja durchaus Anspannung erzeugen. Wenn sie den Fahrer aufputschen, zum Gasgeben auffordern, immer mehr – nur um ihn anschließend vorzuführen oder gar zu demütigen. Letzteres kann passieren, wenn die Maschine im Menschen zwar Enthusiasmus entfacht, aber keinen direkten Draht aufbaut, der selbst Extremsituationen absolut reißfest übersteht. Vantage und Fahrer verbindet dieser Draht; er spannt sich auf dem denkbar kürzesten Weg von den Hinterrädern zum tief liegenden und weit zurückversetzten Sportsitz. Man hockt sozusagen direkt auf dem Spürpunkt – jener Stelle, in der die Kräfte zusammenfließen.
Es gibt Modelle, die kommunizieren vorwiegend über die Vorderachse, also die Lenkung. Astons neuer Zweisitzer ist auch an dieser Stelle eloquent, aber erst seine Hinterachse gibt den Informationen eine dreidimensionale Tiefe, argumentiert so nachdrücklich, wie es der Vorgänger-Vantage nie konnte. Der war ja eher ein Auto zum Hinlangen. Nun fährt der Neue mit einer flüssigen Selbstverständlichkeit, die zwischen alles überlagernder Plackerei und nichtssagender Leichtigkeit liegt.
Dagegen entspricht der Vierliter-V8 bis auf minimale Änderungen dem Stand, wie ihn AMG auch in den GT S einbaut, leistet 510 PS und bürdet der Kardanwelle zum ZF-Achtgangautomaten an der Hinterachse bis zu 685 Nm auf. Auf den Punkt gebracht: Er kann alles besser als der ehemalige 4,7-Liter-V8-Saugmotor von Aston Martin. Vor allem die effiziente Lässigkeit des Achtzylinders beeindruckt. Er schiebt den Vantage allmächtig voran, benötigt dafür nur mittlere Drehzahlen. Natürlich hat das Triebwerk auch Drehzahl-Biss – allein man muss es nur selten zuschnappen lassen. So mündet die prinzipielle Gelassenheit des Aston in einem Benzinverbrauch von 12,3 Litern auf 100 Kilometer – akzeptabel vor dem Hintergrund, dass es reichlich Energie bedarf, um reichlich Masse vorwärtszubewegen.
Aston Martin Vantage V8 | Energieverbrauch kombiniert: 10,3 l/100 km | CO₂-Emissionen kombiniert: 236 g/km
Quelle: https://www.auto-motor-und-sport.de/test/aston-martin-vantage-im-test/
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